Defekte Seagate Barracuda 7200.11 selbst reparieren

Wenn eine Seagate-Festplatte aus der Reihe Barracuda 7200.11 im BIOS nicht mehr erkannt oder im Betriebssystem erkannt, aber mit einer Gesamtkapazität von 0 Byte aufgeführt wird, liegt ein bekannter Firmware-Bug vor. Sowohl die Daten als auch die Platte sind dann physisch noch intakt, letztere kann ohne spezielles Werkzeug aber nicht wieder zum Laufen gebracht werden. Möchte man die Platte nicht zur kostspieligen Reparatur geben, kann man den Fehler auch selbst beheben. Entsprechende Repair-Kits gibt es schon für unter 20 Euro. Ich habe bei Ebay für 13,21 Euro inkl. Versand ein wirklich günstiges und komfortables Kit aus Israel bestellt, das seine Aufgabe einwandfrei erfüllte. Einfach nach der Anleitung auf mapleleafmountain.com vorgehen.

Update Anfang Januar 2014

Ein Firmware-Update hab ich damals gar nicht mehr versucht, obwohl das die Platte prinzipiell in einen vertrauenswürdigen Zustand überführen könnte. Ich war froh meine Daten wieder zu haben und kaufte unverzüglich eine neue Festplatte. Wegen akuten Platzmangels habe ich die Platte heute noch einmal reaktiviert, um ihre Tauglichkeit für unkritische Daten zu prüfen und nach neuer Firmware zu suchen.

Meine Seagate hat die Modellnummer ST3750330AS und die vergleichsweise seltene Firmware-Version SD35. Wie man auf http://knowledge.seagate.com/articles/de/FAQ/207951de/ sehen kann, wird für diese Kombination kein Firmware-Update angeboten. In Foren ist häufig zu lesen, dass Seagate seine Platten mit SD35 gar nicht für betroffen hielt und Betroffenen im Einzelfall nicht einmal glauben wollte. Es tauchen allerdings immer wieder Leute auf (immer noch!), die mit SD35 auf den bekannten Bug stießen und die Platte genau so wie ich eigenständig repariert haben. Gelegentlich wird auch spekuliert, es könne sich bei SD35 um eine Firmware für OEM-Festplatten handeln, die Seagate nicht offiziell supporten will. Das kann ich natürlich nicht beurteilen. Meine Festplatte war ursprünglich eine “Seagate FreeAgent Pro”, deren Gehäuse ich nach dem Auftreten des Bugs geöffnet habe, um an die Platte zu kommen. Ich habe also ein offizielles Seagate-Produkt gekauft und trotzdem keinen Support erhalten.

Ich bin gegenwärtig zwar noch am Durchsuchen einschlägiger Foren-Threads (siehe z.B. http://www.msfn.org/board/topic/128807-the-solution-for-seagate-720011-hdds/), es sieht aber eher schlecht aus. Ohne neue Firmware kann der Bug in unbekannten Intervallen immer wieder auftreten, und die Terminal-Reparatur-Methode will man nicht wirklich oft durchführen müssen.

Für Interessierte hier mal ein Screenshot der aktuellen S.M.A.R.T.-Daten meiner Platte.

Seagate SeaTools meldet beim Start, dass ein wichtiges Firmware-Update verfügbar sein könnte. Nach Aufruf der Seagate-Website wird mir allerdings wieder nur mitgeteilt, es gäbe keine neue Firmware.

Update Mitte Januar 2014

Ich hab die mysteriöse Firmware für Festplatten mit SD35 in einem russischen Blog finden können. Wie man auf nebenstehendem Photo sehen kann, ist sie für das Modell ST31000333AS gedacht und mit meiner Platte (angeblich) nicht kompatibel. Das ist sehr, sehr frustrierend.

Falls jemand noch eine passende Festplatte besitzt, kann die Firmware über meine Seite heruntergeladen werden: Brinks-3D6H-SD3B.ISO. Download und Nutzung auf eigene Gefahr. Irgendwo im Netz gibt es einen MD5-Hash der ISO, den konnte ich leider nicht mehr finden. Wäre nicht verkehrt ihn auf Übereinstimmung zu prüfen. Mein Virenprogramm hat allerdings nicht angeschlagen und nach Brennen der ISO konnte ich problemlos von CD booten.